Wie funktioniert ein Blower Door Test?

Mit einem Blower Door Test lässt sich überprüfen, ob eine Gebäudehülle luftdicht ist. Eine solche Differenzdruckmessung ist bei Neubauten oder bei einer Sanierung möglich.

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Mit einem Blower Door Test lässt sich überprüfen, ob eine Gebäudehülle luftdicht ist. Durch undichte Stellen – sogenannte Leckagen – in der Außenhülle kann feuchtwarme Luft in die Dämmebene dringen. Sammelt sich dauerhaft zu viel Feuchtigkeit in der Dämmung, können Schimmelbefall oder andere andere Bauschäden entstehen. Luftdichtheit hat zahlreiche Vorteile: vom besseren Wärme- und Schallschutz, Feuchteschutz und Brandschutz bis hin zu mehr Wohnkomfort. Wie genau ein Blower Door Test funktioniert, erfahren Sie hier.

Mehr zum Thema: Fünf Vorteile einer luftdichten Gebäudehülle

Luftdichtheit lässt sich überprüfen

Und so funktioniert ein Blower Door Test: Für eine Blower Door Messung werden ein oder mehrere spezielle Ventilatoren eingesetzt. Die Ventilatoren werden in Türen oder Fenstern montiert und mit einer luftundurchlässigen Folie umschlossen. Alle anderen Öffnungen der Außenhülle müssen während des Tests geschlossen bleiben. Dann wird Luft mittels der Gebläse – den Blower Doors – in das Gebäude hineingedrückt oder herausgesaugt. Der erzeugte Druck ist absolut unschädlich. Zudem ist das Differenzdruckmessverfahren ein zerstörungsfreies Messverfahren. Ihr Gebäude bleibt nach der Messung so unbeschadet wie vorher. Während die Blower Door den gewünschten Druck aufrecht erhält, misst ein ausgebildeter Ingenieur/eine ausgebildete Ingenieurin den Luftaustausch zwischen innen und außen und sucht gegebenenfalls nach luftundichten Stellen in der Gebäudehülle.

Berechnung des Luftaustausches: Ein Blower Door Test ist eine Differenzdruckmessung, bei der Unter- beziehungsweise Überdruck erzeugt wird. Der durch diese Methode hergestellte Druck liegt bei circa 50 Pascal. Das entspricht fünf Kilogramm pro Quadratmeter oder 50 Millibar (Zum Vergleich: in einem Autoreifen herrschen über 2.000 mBar Druckdifferenz). Gebläse und Druckmessgeräte sind kalibriert, sodass der geförderte Volumenstrom genau bestimmt werden kann. Während der Blower Door Messung wird der Druckverlust über die Außenhülle gemessen und anschließend mit Grenzwerten abgeglichen. Für die Bestimmung der Luftwechselrate wird sowohl eine Unter- als auch eine Überdruckmessreihe durchgeführt. Der Volumenstrom wird in ein Verhältnis zum Innenvolumen oder zur Hülle des Gebäudes gesetzt, um die Einhaltung der n50- beziehungsweise q50-Grenzwerte nachweisen zu können.

Leckagesuche: Während das Gebäude unter Druck steht, sucht ein Ingenieur/eine Ingenieurin beim Rundgang innerhalb des Gebäudes mit unterschiedlichen Methoden nach Mängeln in der luftdichten Ebene. Die luftdichte Ebene wird unter anderem durch Fenster, Dampfsperre oder die Innenseite der Außenhülle gebildet. Sollten undichte Stellen – sogenannte Leckagen – gefunden werden, werden diese dokumentiert. Im Anschluss sollten die Leckagen ausgebessert werden, um die Immobilie vor Schäden zu schützen.

Mehr zum Thema lesen Sie hier: Was ist eine Leckage in der luftdichten Gebäudehülle?

Die drei Arten von Blower Door Tests

Die Differenzdruckmessung ist bei Neubauten oder bei einer Sanierung möglich. Generell werden drei Arten von Blower Door Tests unterschieden: die baubegleitende Messung, die Schlussmessung und die Messung vor einer Sanierung. Unterschiedlich ist hauptsächlich der Messzeitpunkt.

Mehr dazu lesen Sie hier: Wann wird der Blower Door Test gemacht?

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