Ein neues Förderprogramm im Klimafreundlichen Neubau des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) steht in den Startlöchern. Ein Maßgabebeschluss im Haushaltsausschuss hat den Weg für das Programm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“ (KNN) geebnet. Bundesministerin Klara Geywitz beschreibt das neue Programm in einem Statement wie folgt: „Durch das staatliche Programm ‚Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment‘ – kurz KNN – werden Wohnungen entstehen, die sich im unteren und mittleren Preissegment bewegen.“
Die genauen Fördervoraussetzungen stehen noch nicht fest. Nur so viel: Der Effizienzhaus-40-Standard, bezogen auf die Energieeffizienz eines Gebäudes, scheint kein Muss-Kriterium für die Förderung zu sein, wie das BMWSB in der Pressemitteilung verlauten lässt. Vielmehr sei der Lebenszyklus des Gebäudes im Hinblick auf die Treibhausgasemissionen und die Baukosten zentraler Bestandteil der Förderkriterien. „Diese Baukostenbegrenzung und eine Begrenzung der Wohnfläche in Abhängigkeit von der Anzahl der Räume sollen dazu beitragen, dass mehr neuer klimafreundlicher, kostengünstiger und flächeneffizienter Wohnraum gebaut wird“, heißt es von der Ministerin.
Das BMWSB werde nun laut Angaben auf der Internetseite des Ministeriums „in den nächsten Wochen mit Hochdruck die konkreten Förderkriterien ausarbeiten“. Dazu stehe es bereits in Kontakt mit der KfW, die die Programme Klimafreundlicher Neubau (KFN) und Wohneigentum für Familien (WEF) administriert. Wann das neue Förderprogramm an den Start geht, ist derzeit noch ungewiss. Es sei aber noch in diesem Jahr geplant, so Geywitz in einer Pressemeldung vom 17. Juli 2024. Fest stehe, dass laut des Regierungsentwurfs zum Bundeshaushalt 2025 eine Milliarde Euro für das neue Programm im Jahr 2024 und nochmals eine Milliarde Euro im Jahr 2025 zur Verfügung stehe.
Programm Klimafreundlicher Neubau ergänzt
Die neue KNN-Förderung erweitert das staatliche Förderprogramm „Klimafreundlicher Neubau“, welches bisher aus zwei Förderstufen bestand: Klimafreundlicher Neubau und Wohneigentum für Familien. Beide Neubauprogramme können mit einer QNG-Zertifizierung für höhere Fördergelder ergänzt werden. Ein klimafreundliches Wohngebäude zeichnet sich bisher durch den energetischen Standard eines Effizienzhauses 40 für Neubauten aus. Zudem müssen Anforderungen an die Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus des Gebäudes eingehalten werden. Laut der Pressemeldung des BMWSB vom 17. Juli sollen die Programme KFN und WEF weitergeführt werden.
Das Programm Klimafreundlicher Neubau ist Teil der Bundesförderung effiziente Gebäude und wird bei passenden Voraussetzungen mit einem zinsvergünstigten KfW-Kredit gefördert. Laut Angaben des BMWSB seien durch das Programm Klimafreundlicher Neubau „bislang über 76.000 neue Wohnungen“ gebaut worden.
Zur Pressemeldung des BMWSB vom 4. Juli 2024: Maßgabebeschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages
Zur Pressemeldung des BMWSB vom 17. Juli 2024: Regierungsentwurf BMWSB-Haushalt 2025